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Auftakt mit Informationsveranstaltung am 05. April in der Buchhandlung Neuer Weg

Startschuss Zukunftshaus - "Ein Ort! ohne wenn & aber"

Bereits im Juni letzten Jahres hat Matthias Pieper mit seiner Vision vom „Zukunftshaus“ am gleichen Ort eine vielbeachtete Informationsveranstaltung geleitet. Nach neun Monaten ist aus seiner Vision ein handfestes Konzept geworden. Viele Mitstreiter konnte er gewinnen, denn die Idee, einen einfachen und zeitgemäßen Zugang zu einem zukunftsfähigen Lebensstil zu schaffen, trifft den Nerv gesellschaftlicher Entwicklungen. Sei es das erfolgreiche Bürgerbegehren zum Artenschutz oder die „Fridays-for-Future“-Bewegung – „immer mehr Menschen wird bewusst, dass unsere Art zu konsumieren mit einer endlichen Welt nicht in Einklang zu bringen ist“, so Pieper.

Wie aber ist es möglich, unseren Lebenskomfort möglichst beizubehalten und trotzdem die ökologischen Grenzen der Erde zu respektieren? Diese Frage ist der Antrieb des entstehenden Zukunftshauses. Es stellt Mensch und Umwelt auf eine gemeinsame Stufe.

Mit dem Zukunftshaus möchte Pieper ein umfassendes Angebot an nachhaltigen Konsummöglichkeiten an einem Ort schaffen. „Wir müssen wegkommen von den Insellösungen, hin zu starken Netzwerken“, so Pieper. Nur so schaffe man es, eine echte Alternative aufzubauen, denn die Kunden seien an tollen Service und Bequemlichkeit gewöhnt. Im Zukunftshaus bleiben den Verbrauchern lange Wege erspart, weil sie alles an einem Ort finden. Eine Art Kaufhaus mit bis zu 1.000 qm, die teilweise untervermietet werden. Der Charme bezieht Piepers Vision aus der Einfachheit des Konzepts für Anbieter und Käufer. Ökologischen Schulbedarf für die Kinder und unverpackte Lebensmittel einkaufen, ein Zelt leihen oder Klamotten tauschen. Die herausgewachsenen Kindersachen gegen größere wechseln und im gastronomischen Teil eine kurze Verschnaufpause einlegen. Pieper möchte auch Arbeitsplätze nach dem Co-Working-Modell anbieten. Im Reparaturbereich kann man seine kaputten Gegenstände wiederherstellen lassen. Auch Reisen zu den Herstellern der angebotenen Produkte wird das Zukunftshaus anbieten.

Das Zukunftshaus soll für alle da sein, so Pieper, denn „unser Modell hat nur dann das Potential, die Ressourcenverschwendung zu bremsen, wenn es auch Menschen mit niedrigem Einkommen anspricht“. So könne über die Bereiche Tauschen und Leihen neben dem berühmten „ökologischen Fußabdruck“ auch der eigene Geldbeutel entlastet werden. Auch beim Personal wird der ganzheitliche Ansatz mitgedacht. Menschen mit und ohne Behinderungen sollen gemeinsam im Zukunftshaus eine Arbeit finden.

Am 05. April um 19:30 Uhr in der Buchhandlung Neuer Weg kann man mehr erfahren. Die Auftaktveranstaltung, der Startschuss für das Zukunftshaus Würzburg, erwartet viele Gäste. Im letzten Jahr waren es über 120 Interessierte. Wer verhindert ist, kann am 08. April im Burkardushaus vorbeischauen. Dort präsentiert sich das Zukunftshaus dann im Rahmen der Veranstaltung „Wie kommen Nachhaltigkeit und Umweltschutz vom Kopf in die Hände? Wissen und Bewusstsein in beherztes Handeln verwandeln“ von der Stadt, dem Landkreis und RENN.süd. Ebenso wird sich das Zukunftshaus am 04. Mai auf dem Synergie Festival „spektakulär“ präsentieren, wie Pieper geheimnisvoll andeutet.

Unterstützung erhält der junge Verein, der am 10. März als Sonntagskind gegründet wurde, von den Ämtern der Stadt und von vielen interessierten Mitstreitern. Pieper und der Verein sind gut vernetzt in ökologischen, sozialen und kirchlichen Kreisen. Nun seien sie gespannt, wann „das erste Zukunftshaus der Welt“, so Pieper, tatsächlich gebaut wird. Mit Franziska Köller aus Thüngersheim und dem Zukunftshaus Verein hat er bereits eine Betreibergesellschaft gegründet. Diese soll die Idee dann wirtschaftlich nachhaltig und tragfähig umsetzten. Im besten Fall strahlt die Idee dann über Würzburg hinaus und findet Nachahmer in anderen Städten.

Im Internet finden Sie das Zukunftshaus und weitere Informationen unter zukunftshaus-wuerzburg.de. Übrigens, wer mithelfen will, dass die Vision rasch in die Realität umgesetzt wird, hat viele Möglichkeiten der Unterstützung: als Mitglied im Verein, als Darlehensgeber, als Spender oder auch als Mieter im Zukunftshaus.

Zur Person: Matthias Pieper ist 35 Jahre und mit Maria Salas, einer Peruanerin, seit 15 Jahren verheiratet. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Pieper arbeitet im Weltladen und als Vertreter von peruanischen Strickwaren, die seine Frau aus Ihrer Heimat importiert. Außerdem war er jahrelang Vorstand des Bundesverbandes für fairen Import und Vertrieb e.V. in Berlin.