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7 Wochen miteinander Plastikfasten

Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch ihr massenhafter Einsatz hat unerwünschte Folgen für Mensch und Umwelt. Mit der Aktion „7 Wochen miteinander Plastikfasten“ will der VerbraucherService Bayern dazu motivieren, insbesondere beim täglichen Einkauf auf Kunststoffe zu verzichten.

Plastikfasten für die Umwelt – Machen Sie mit!

Unter dem Motto „7 Wochen miteinander Plastikfasten“ (www.verbraucherservice-bayern.de/themen/umwelt/7-wochen-miteinander-plastikfasten---es-geht-weiter/) möchte der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) auf den massenhaften Plastikkonsum aufmerksam machen.

Das ganze Jahr über und besonders in der Fastenzeit 2016 informiert der VSB rund ums Thema „Weniger Plastik im Alltag“ und motiviert zum Mitmachen. 117 Kilogramm Kunststoff verbrauchen wir pro Kopf in Deutschland durchschnittlich im Jahr, das sind im Schnitt fast 10 Kilogramm pro Monat.

Hier finden Sie Tipps, wie sie beim täglichen Einkauf Plastikmüll vermeiden können.

Verpackungsmüll nimmt zu

Mit einem Anteil von 35 Prozent sind Verpackungen der größte Einsatzbereich für Kunststoffe in Deutschland. Plastik ist kostengünstig, leicht und beliebig formbar – und damit bestens geeignet als Verpackungsmaterial. Seit Jahren steigt in Deutschland die Menge an Verpackungen. Die Gründe hierfür liegen in veränderten Konsumgewohnheiten:

  • Pro-Kopf werden heute mehr Nahrungsmittel und Getränke konsumiert als noch vor 10 Jahren.

  • Der steigende Anteil an Ein- und Zweipersonenhaushalten führt zu kleineren Füllgrößen. Kleine Verpackungseinheiten wiederum haben einen höheren Verpackungsaufwand.

  • Es werden zunehmend Produkte in vorportionierten Einheiten angeboten. Diese sind oft aufwändig verpackt.

  • Getränke und Essen werden immer häufiger außer Haus konsumiert. Fast Food und To-Go-Verzehr verursachen mehr Verpackungsmüll.

  • Es werden zunehmend verarbeitete Lebensmittel gekauft. Tiefkühlkost, Fertiggerichte und für die Mikrowelle geeignete Produkte tragen zum Anstieg der Müllmenge bei.

  • Der Versandhandel hat stark zugenommen. Dies erhöht insbesondere den Verbrauch von Papier und Pappe.

Verpackungen gehören zum täglichen Einkauf: Sie dienen dem Schutz und der Kennzeichnung des Inhalts und übernehmen darüber hinaus zunehmend Funktionen wie Dosierung oder Portionierung. Vorab verpackte Ware ist praktisch und gut geschützt, Produkte in kleinen Einzelportionen wie z.B. Spülmitteltabs oder Kaffeekapseln sind einfach zu handhaben und Gerichte zum Mitnehmen schnell und bequem für unterwegs. Doch die Bequemlichkeit hat ihren Preis: Die Produkte sind meist teurer und verursachen mehr Verpackungsmüll.

Plastikmüll vermeiden

Insbesondere kurzlebige Produkte aus Plastik, wie Plastiktüten oder Lebensmittelverpackungen, belasten die Umwelt. Viele Einwegverpackungen lassen sich mit ein wenig Vorplanung vermeiden.

Tragetaschen, Brotzeitboxen und Getränkeflaschen haben eines gemeinsam: Je öfter sie genutzt werden, desto besser ist ihre Umweltbilanz. Und zwar unabhängig vom Material. Langlebige Behälter aus Edelstahl, Glas, Keramik oder auch Kunststoff ersetzen Frischhaltefolie oder Gefrierbeutel. Auch für kalte und warme Getränke gibt es geeignete Flaschen und Becher für unterschiedliche Verwendungszwecke.

So können Sie Plastikmüll vermeiden:

  • Bevorzugen Sie lose Produkte, verzichten Sie auf Produkte in aufwändigen Verpackungen.

  • Nutzen Sie langlebige Behälter, Flaschen und Tragetaschen, die Sie mehrfach verwenden.

  • Verzichten Sie auf Einwegprodukte, nutzen Sie Mehrwegsysteme.

  • Es muss nicht immer Plastik sein: Edelstahl, Holz, Glas – oft gibt es alternative Materialien.

  • Reduzieren Sie Plastikmüll, wechseln Sie Verschleißteile: Bei Zahnbürste, Rasierer oder Kugelschreiber muss nicht immer das gesamte Produkt erneuert werden. Einige Hersteller bieten Ersatzteile für ihre Produkte an.



Hintergrund: Warum ist Plastik ein Problem?

Insgesamt werden in Deutschland jährlich 10 Millionen Tonnen Kunststoff verbraucht. Der massenhafte Plastikkonsum hat gravierende Folgen für Mensch und Umwelt:

  • Jeder zehnte Liter Erdöl wird für die Kunststoffherstellung eingesetzt, ein Prozent der jährlich hergestellten Kunststoffe wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen.

  • Jährlich werden weltweit fast 300 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, rund sechs bis zehn Prozent, das sind bis zu 30 Millionen Tonnen, davon landen laut Studie in den Weltmeeren.

  • Gelangen Kunststoffe in unsere Umwelt, wird ihre enorme Haltbarkeit zum Problem. Plastik ist nicht biologisch abbaubar, die Zersetzung kann in der Umwelt bis zu 450 Jahre dauern. In den Weltmeeren haben sich bereits gigantische Mengen an Plastikmüll angesammelt.

  • Kunststoffe werden in der Umwelt in immer feinere Teile zerkleinert. Unterhalb einer Größe von 5 Millimetern spricht man von Mikroplastik. Dieses lässt sich mittlerweile in Wasser, Luft und Boden – und sogar in Lebensmitteln nachweisen. Die Folgen sind noch nicht absehbar.



Jubiläumsjahr: Gemeinsam gegen Plastik

Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) feiert 2016 sein 60. Jubiläum. Das Jubiläumsjahr wird unter dem Motto „Gemeinsam gegen Plastik“ stehen. Weitere Informationen unter www.verbraucherservice-bayern.de/gemeinsamgegenplastik sowie in unseren Beratungsstellen.



Links:

Umweltbundesamt: Mikroplastik im Meer – wie viel? Woher? www.umweltbundesamt.de/presse/presseinformationen/mikroplastik-im-meer-wie-viel-woher

Umweltbundesamt: Verpackungsabfälle www.umweltbundesamt.de/daten/abfall-kreislaufwirtschaft/entsorgung-verwertung-ausgewaehlter-abfallarten/verpackungsabfaelle

Umweltbundesamt: Kunststoffabfälle in Deutschland www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/produktverantwortung-in-der-abfallwirtschaft/kunststoffe/