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Viel Umweltnutzen mit wenig Aufwand

Bistum Würzburg stellt Zwischenergebnis beim Projekt „LIMIT 25“ vor – Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik

Würzburg (POW) Mit vergleichsweise wenig finanziellem Aufwand ließe sich im Bistum Würzburg die Entsprechung von einer Million Litern Heizöl an Energie in kirchlichen Gebäuden einsparen. Außerdem bedeute das eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 3400 Tonnen pro Jahr sowie eine Einsparung bei den Energiekosten von 1,15 Millionen Euro. Das ist das Zwischenergebnis des Projekts „LIMIT 25“. Professor Doktoringenieur Markus Brautsch und Diplom-Ingenieur Maximilian Conrad vom Institut für Energietechnik (IfE) der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden präsentierten die Erkenntnisse am Freitag, 20. November, im Rahmen einer Onlinekonferenz Verantwortlichen aus dem Bischöflichen Ordinariat Würzburg und Mitgliedern von Kirchenverwaltungen aus der gesamten Diözese. Den Auftakt zu dem durch das Bayerische Wirtschaftsministerium geförderten Projekt hatte Bischof Dr. Franz Jung im März 2019 gegeben.

Insgesamt 270 kirchliche Gebäude, darunter neben Kirchen, Pfarrhäusern, Pfarrheimen und Kindergärten auch sonstige Gebäude, wurden für die Studie erfasst. Dank der Unterstützung der jeweiligen Kirchenverwaltungen erhielten Brautsch und Conrad Angaben zu Gebäudegrößen, den eingebauten Heizungen und den Energierechnungen der vergangenen drei Jahre. Die oben genannten Einsparpotenziale sind Hochrechnungen, basierend auf den erfassten Gebäuden.

Mit den Detailangaben durch die Kirchenverwaltungen erstellte das IfE für jedes einzelne Gebäude Steckbriefe, anhand derer die Gebäude gleicher Kategorie im Blick auf den Energiebedarf und die CO2-Bilanz genau verglichen werden können. Darin enthalten sind zudem konkrete Vorschläge, wie der Energieverbrauch gesenkt und somit auch Energiekosten eingespart werden können. Außerdem arbeiteten die Wissenschaftler zehn Projekte detailliert aus. So untersuchten sie unter anderem in Hammelburg Einsparmaßnahmen für Pfarrhaus, Pfarrzentrum und Kirche, prüften im Jugendhaus Sankt Kilian in Miltenberg den Aufbau eines Wärmeverbunds und schauten in Mürsbach, welche Energieversorgungsvarianten für das Pfarrhaus ökologisch und wirtschaftlich sind. „Eine Detailanalyse ist immer nur durch Vor-Ort-Begehung möglich“, betonte Brautsch.

Einige Schwachstellen fanden sich bei fast allen Gebäuden: So fehle es oft an einer optimierten Steuerung für die Heizung, insbesondere in Kirchen. Zudem seien die Gotteshäuser oft in den Zeiten ohne Nutzung zu warm. Viel Sparpotenzial gebe es beim Austausch von Leuchtmitteln mit langer Brenndauer gegen moderne LED-Leuchtmittel, ebenso beim Ersatz alter Heizungspumpen und Heizungen durch moderne Systeme. Zudem empfehlen die Experten des IfE zu prüfen, ob bei Kindergärten und Pfarrhäusern die Möglichkeit einer Stromeigennutzung beispielsweise durch Photovoltaik besteht. Auch sei der Aufbau einer Wärmeverbundlösung bei Gebäuden in räumlicher Nähe empfehlenswert.

Die teilnehmenden Kirchenstiftungen erhalten in den kommenden Wochen die ausgearbeiteten Gebäudesteckbriefe mit Empfehlungen. Unterstützung bei den Überlegungen, was davon durch die Kirchenstiftungen umgesetzt werden kann, sagten Katja Mark-Engert, Leiterin der Abteilung Liegenschaften und Bau, sowie Christof Gawronski, Umweltbeauftragter der Diözese, zu. Durch die Regelungen des Baumoratoriums und der Haushaltssperre der Diözese sei besonders auf nicht- und geringinvestive Maßnahmen mit hohem Einsparpotenzial zu schauen. Brautsch befürwortete diese Vorgehensweise: „Bei nicht dauerhaft beheizten Gebäuden mit großem Volumen wie Kirchen und Pfarrheimen gibt es hier viel Potenzial, während andererseits größere Maßnahmen deutlich mehr Investitionen benötigen als etwa in einem Einfamilienhaus.“